Das “Rock Musical in einem Akt”, in leicht veränderter Form als “Rocky Horror Picture Show” verfilmt (1975)
wurde am 19.6.1973 in London uraufgeführt. Trotz bizarrer Figuren und sexueller Klischees wird die „Rocky Horror Show“ niemals vulgär. Es wird die Geschichte eines ganz gewöhnlichen Paares, Brad
und Janet, erzählt, das eine unvergessliche Nacht im Schloss des verrückten Wissenschaftlers Dr. Frank-N-Furter verbringt: Rocky, der künstliche Adonis, wird gerade
geboren.
Dieses Musical, eine Parodie auf das Grusel und Science-Fiction-Genre, zaubert eine aktionsgeladene Romanze auf die Bühne, mit wundervollen,
freizügigen Tanzeinlagen und sechzehn großen Songs, wie etwa „Sweet Transvestite“, „The TimeWarp“ oder „Hot Patootie“.
Der 3. Akt des Bernoulli-Musicals, die „Rocky Horror Show“, sollte alles bislang Dagewesene in den Schatten stellen. Mehr als 110 Schülerinnen und Schüler wurden meisterhaft von Frau Prof. Kubena dirigiert, mit Einfühlungsvermögen, aber auch mit der nötigen Disziplin. Das Musical war inzwischen, fast überraschend, zum Großprojekt gewachsen. Einem kunstvollen Bühnenbild, von Prof. Tezer und Prof. Miksch gestaltet, einer Tanztruppe unter Leitung von Prof. Pachatz und einem eigens engagierten Tanzlehrer, und nicht zuletzt der koordinierenden Arbeit von Prof. Holzapfel, dem sprichwörtlichen „Mädchen-für-alles“, ist es zu verdanken, dass sich für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit bot, ihr Talent zu ungeahnt toller Entfaltung zu bringen.
Fast wurde, auf Grund des enormen Ansturms der Besucher, der „Raum“ in der Schulaula zu eng, wie der Brandschutzbeauftragte und inoffizielle „Kartenabreißer“ Prof. Weigert mit kritischen Worten anmerkte. Wer dabei war, wird sie nicht vergessen, die vielen jungen Künstlerinnen und Künstler dieser Tage: Christina Braun, Viktoria Czanek, Veronika Dolejs, Lydia Fellner, Simon Hartl, Andrea Hochwarter, Kimi Izdebski, Diego Kasika, Clara Kittl, Sebastian Langeder, Tina Rohm, Daniel Seitl, Adrian Wojciechowski und Stefan Wukowitsch.
Im erstmals aufgelegten Programmheft (von Schülerinnen unter Leitung von Prof. Lechner erstellt) begründet Prof. Kubena ihre vier Monate zuvor getroffene Wahl wie folgt: „Schwierigkeitsgrad, Beliebtheitsgrad und die Möglichkeiten der Umsetzbarkeit der Musiknummern durch die Schüler sind ausschlaggebend.“
„The Rocky Horror Show“ wurde, wie im Jahr zuvor „Grease“, im Orpheum prolongiert. Es war ein Ohren- und Augenschmaus sondergleichen, eine künstlerische Demonstration vor einem voll gepackten Haus, nicht zuletzt auch wegen der hervorragenden Band mit Lukas Antos (Gitarre), Thomas Denk (Klavier), Manuel Dworak (Schlagzeug), Caroline Eichinger (Querflöte), Klaus Fallmann (Gitarre), Björn Fida (Gitarre), Daniel Hojsa (Bass), Werner Jiang (Keyboard), Matthias Schabbauer (Schlagzeug), Michael Schachinger (Gitarre) und Adrian Wojciechowski(Klavier).
Eine Stunde Wartezeit in einer endlosen Schlange vor dem Einlass, kein Tisch, der nicht bis zum letzten Platz besetzt war, und eine bis weit nach Mitternacht dauernde „Hausparty“ im Anschluss an die Musical-Darbietung – das Bernoulli-Musical war endgültig erwachsen geworden. Als Gast des Abends konnte ich den Stolz aller Beteiligten geradezu greifen, das Nachlassen der immensen Anspannung und Nervosität, das herzliche, verbale wie auch physische „Abbusseln“ aller Protagonistinnen bei deren Gratulationstour. Ja, die Dämme waren einmal mehr gebrochen! Wer dabei war, wird diesen Abend wohl nie mehr vergessen!